, Cordonnier, Marie Die Nacht mit Isabelle 

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auf diese Kletterpartie gehst.
Sie lächelte müde.
- Sei nicht albern, was glaubst du, wie oft ich hier in der Bucht
Zuflucht suche!
- Was gewesen ist, ist mir egal! - Jason griff nach ihrer eiskalten
Hand. - Wichtig ist nur, was jetzt ist und was sein wird.
Isabelle hatte keine Kraft für einen Streit. Da sie innerlich die
Konfrontation mit ihrer „Familie“ fürchtete, war sie dankbar für Jasons
Begleitung.
Der Skandal konnte auch nicht schlimmer werden, wenn Madame
Olga den „amerikanischen Playboy“ sah…
Doch die eiskalte Stimme, die sich über das aufgeregte
Stimmengewirr von Olga und Lisette erhob, ließ Isabelle mitten im
Schritt erstarren.
- Isabelle! - Pierre Delorme schoß auf das Paar zu. - Um Himmels
willen, wo hast du gesteckt? Was ist passiert? Wer ist dieser Mann?
Reden Sie schon, Monsieur, was haben sie mit meiner Schwester zu
tun!
Isabelle wußte, welcher Anblick ihr Bruder für Jason war. Ein
mittelgroßer,
schlanker,
dunkelhaariger
Franzose
mit
scharf
geschnittenen Gesichtszügen und einem Oberlippenbart, der die
schmalen,
meist
zusammengekniffenen
Lippen
noch
betonte.
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Vermutlich trug er den üblichen Geschäftsanzug mit Weste, polierte
Schuhe und eine teure Krawatte.
Jasons Tonfall ließ erkennen, daß er nicht sonderlich beeindruckt
war.
- Ich bin mit Ihrer Schwester befreundet, Monsieur Delorme! Wir
haben einen Bootsausflug gemacht.
Pierre Delorme stand kurz vor einem Wutanfall.
- Monsieur! - fauchte er. - Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind, aber es
ist verantwortungslos und unverschämt, meine kranke Schwester zu
belästigen.
- Moment mal. - Isabelle bewunderte Jasons ruhige Überlegenheit. -
Zu Ihrer ersten Frage: mein Name ist Jason Jeffers. Im übrigen wüßte
ich nicht, warum ich sie um Erlaubnis bitten muß, wenn ich mit
Isabelle zusammen sein möchte. Sie ist volljährig und kann sich ihre
Freunde sicher ohne Ihre Hilfe aussuchen. Sie sollten sich Ihre
Anschuldigungen also etwas gründlicher überlegen!
- Jetzt reicht es mir aber! - brüllte Pierre mit beachtlichem
Stimmaufwand.
- Sie verlassen sofort dieses Grundstück! Sonst benachrichtige ich
die Polizei! Ich werde nicht dulden, daß Playboys Ihrer Art meine
Schwester…
Isabelle verzog angewidert das Gesicht.
- Pierre, spar dir deine Sonntagspredigt. Du bist weder mein Vater,
noch mein Vormund. Ich selbst habe Jason um diesen Ausflug gebeten.
- Isabelle! - Sie fühlte sich brutal am Oberarm gepackt und versuchte
vergeblich, sich loszureißen. - Du weißt nicht mehr, was du sagst. Du
bist ja völlig außer dir. Madame Olga, bringen Sie das Kind sofort auf
sein Zimmer. Wir meinen es alle nur gut mit dir, mein Schatz!
Jason mischte sich ein.
- Lassen Sie sie sofort los. Sehen Sie denn nicht, daß Sie ihr weh
tun?
Isabelle begriff instinktiv, daß nur noch eine Kleinigkeit fehlte, dann
wäre die schönste Prügelei zwischen den beiden Männern im Gange.
Sie wollte nicht, daß dieser Tag so endete. Sie ignorierte die Schmerzen
in ihrem Arm und sagte kühl:
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- Solange du mich nicht losläßt, kann ich wohl kaum ins Haus
gehen, Bruderherz. Wenn dir daran liegt, kann ich dir natürlich gern
meinen Arm zur Verfügung stellen…
Ihr Spott wirkte Wunder. Sein Griff lockerte sich, sie konnte
zurücktreten. Ein letztes Mal wandte sie sich Jason zu.
- Adieu, Jason! Es ist besser, du gehst jetzt. Danke für alles!
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie in Richtung Haus und
Uberließ es Madame Olga, ihr zu folgen. Pierres Worte hörte sie
trotzdem noch.
- Worauf warten Sie noch, Jeffers! Für Playboys und Mitgiftjäger ist
hier kein Platz. Ich rate Ihnen auch dringend, sich hier nicht mehr sehen
zu lassen. Sollten Sie meine Schwester erneut belästigen, schalte ich die
Polizei ein. Ich kann Ihnen versichern, daß die Familie Delorme in
dieser Gegend einem unangenehmen Ausländer das Leben ganz schön
schwermachen kann. Suchen Sie sich ein anderes Opfer. Meine
Schwester ist für Sie tabu!
- Ich hatte keine Ahnung, daß mein Bruder über derartiges
Temperament verfugt, - murmelte Isabelle.
Madame Olga schwieg, obwohl sie mehr als nur neugierig war. Sie
spürte, wie aufgewühlt Isabelle war und beschloß, erst einmal Ruhe in
die ganze Sache zu bringen.
- Ich lasse dir ein Bad ein und hole dir eine Kleinigkeit zum Essen! -
schlug sie vor. Das Mädchen nickte erleichtert.
Wenig später ließ sich Isabelle in das warme Wasser gleiten und
legte erschöpft den Kopf auf das Badekissen. Ob sich Jason über ihren
Bruder sehr wunderte? Vermutlich wäre der Familien-Skandal vor
versammelter Dienerschaft vermieden worden, wenn sie ihre
Verabredung nicht so spontan und unüberlegt getroffen hätte. Aber sie
wußte auch genau, eine Nacht voller Nachdenken und Abwägen hätte
sie mit Bestimmtheit davon abgehalten, sich in die Arme eines
Fremden zu werfen.
Isabelle spürte, wie ihr erschöpfter Körper sich im Wasser
entspannte. In Gedanken glitt sie in Jasons Arme zurück, rief sich seine
Zärtlichkeiten in Erinnerung und ertappte sich bei der Frage, ob er im
Augenblick wohl auch an sie dachte. Jason.
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Das Glück der vergangenen Stunden würde ihr helfen, dieses
sinnlose Dahinleben in ihrem goldenen Käfig weiterhin zu ertragen.
Isabelle ahnte nichts von dem Telefongespräch, das Jason führte,
sobald er die Tür seines Hauses hinter sich ins Schloß geworfen hatte.
***
- Brian? Hier spricht Jason!
Einen Moment war verblüfftes Schweigen in der Leitung, dann rief
der andere Teilnehmer.
- Jason, alter Junge, wo steckst du? Immer noch in Japan? Die
Verbindung ist aber fabelhaft!
- Ich bin dir ein Stück nähergekommen, Brian. Im Moment führe ich
mein atemberaubendes Playboy-Dasein in St. Tropez!
- Was suchst du in dieser Touristenfalle? Schwing dich in Auto,
Bahn oder Flugzeug und komm sofort nach Paris. Was glaubst du, wie
lange ich schon auf dich warte, du alter Gauner!
Jason grinste vergnügt. Brian Lockwood war einer seiner besten und
ältesten Freunde. Einer der wenigen, die in allen Einzelheiten über sein
verpfuschtes Leben Bescheid wußten.
- Hör mal, Professor, es könnte sein, daß ich schneller bei dir bin, als
dir lieb ist. Aber vorher habe ich ein paar Fragen an dich, auf die ich [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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